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Lisbeth Herger

    Unter Vormundschaft
    Zwischen Sehnsucht und Schande
    Lebenslänglich
    moralisch defekt
    • moralisch defekt

      Pauline Schwarz zwischen Psychiatrie und Gefängnis

      Pauline Schwarz (1918-1982) wuchs in ärmlichen Verhältnissen in der Ostschweiz auf. Das Schicksal der Dienstmagd, die früh heiratete und mehrmals Mutter wurde, schien vorgezeichnet. Doch sie zeigte sich widerständig, lehnte sich gegen den Willen ihrer verschiedenen Ehemänner auf und versuchte sich mit kleinen Diebstählen und Betrügereien etwas Wohlstand zu erschleichen. Gefängnis und psychiatrische Untersuchungen waren die Folge, denn ihr Verhalten entsprach nicht dem Rollenbild jener Zeit. Im Gutachten der Zürcher Klinik Burg hölzli von 1942 wurde sie als "moralisch defekt" bezeichnet. Lisbeth Herger sichtete die ausgezeichnete Quellenlage in Form von psychiatrischen Gutachten, Gerichtsurteilen, Vormundschaftsakten und Scheidungspapieren. Packend schildert sie das Leben einer Frau aus der Unterschicht und legt den Finger auf die patriarchalen Vorurteile von Psychiatern und Richtern.

      moralisch defekt
    • Lebenslänglich

      Briefwechsel zweier Heimkinder

      Diana Bach (*1948) und Robert Minder (*1949) verbringen lange Jahre ihrer Kindheit in einem religiös geführten Kinderheim. Sie erleben Gewalt und wachsen in einer von Kälte und Angst dominierten Welt auf. Nach über fünf Jahrzehnten treffen sie sich wieder. Diana, mittlerweile pensioniert, ist Lehrerin geworden, Robert arbeitet als Hauswart und lebt mit seiner Familie. Beide tragen die Verletzungen der Kindheit noch in sich. Sie beginnen sich zu schreiben, tauschen sich über ihr Leiden und ihre Strategien des Überlebens aus. Und sie beteiligen sich an der Diskussion um Wiedergutmachung. Lisbeth Herger zeichnete die Lebensgeschichten von Diana und Robert entlang der Quellen nach, bearbeitete ihren Briefwechsel und bettete ihn zeitgeschichtlich ein. So werden zwei Schicksale zu hörbaren Stimmen und eindrücklichen Porträts. Entstanden ist eine sehr persönliche und historisch fundierte Reflexion zur Aufarbeitung der administrativen Versorgungen. Ein Zeitzeugnis der Schweizer Sozialgeschichte.

      Lebenslänglich
    • Zwischen Sehnsucht und Schande

      Die Geschichte der Anna Maria Boxler 1884–1965

      • 234pagine
      • 9 ore di lettura

      Neun Kinder hat die Stickerin Anna Maria Boxler geboren, sieben von ihnen wurden ihr von den Behörden weggenommen, fremdplatziert oder verdingt. Über fünfzig Mal musste sie in ihrem Leben umziehen, wurde verurteilt wegen Ungehorsam, Abtreibung und Prostitution, war zwischenzeitlich administrativ versorgt. Neun Kinder hat die Stickerin Anna Maria Boxler geboren, sieben von ihnen wurden ihr von den Behörden weggenommen, fremdplatziert oder verdingt. Über fünfzig Mal musste sie in ihrem Leben umziehen, wurde verurteilt wegen Ungehorsam, Abtreibung und Prostitution, war zwischenzeitlich administrativ versorgt. Die beiden Autoren Lisbeth Herger und Heinz Looser verfolgen die Spuren von Anna Maria Boxler, der lange tabuisierten Grossmutter des Autors Looser. Sie recherchierten in Kirchen-, Dorf- und Stadtarchiven in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Zürich sowie in den Akten der Armenfürsorge und fanden eindrückliche Bittschriften der Grossmutter. Diese persönlichen Briefe zeigen eine widerständige Stickerin im Kampf ums Überleben und geben – ergänzend zu den Behördendokumenten – einen einzigartigen Einblick in das Leben einer Frau aus der Unterschicht. Dramatisch schildern die Autoren ein Schicksal zwischen Sehnsucht und Schande in einer Gesellschaft, die Armut als moralisches Versagen verurteilt. Ein historisches Glossar erlaubt eine vertiefte Einbettung dieses Lebens in die Geschichte der Schweiz dieser Zeit.

      Zwischen Sehnsucht und Schande
    • Unter Vormundschaft

      Das gestohlene Leben der Lina Zingg

      1958 wird Lina Zingg als 18-Jährige in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Einige Monate später vermittelt man sie – mit der Diagnose Schwachsinn versehen – als Hausangestellte an eine Familie. Dort arbeitet die Rheintaler Bauerntochter während über 50 Jahren ohne Frei- und Ferientage im Haushalt, wird sexuell missbraucht und misshandelt. Die Hausherrin drängt auf Entmündigung, macht aus der Dienstmagd einen Betreuungsfall. Die Zürcher Behörden werden erst 2011 aktiv, nachdem die Töchter der Täterin einschreiten und eine Gefährdung melden. Die Geschichte der Lina Zingg (Pseudonym) ist die Geschichte einer Versklavung in gutbürgerlichem Milieu. Auf der Basis umfassender Recherchen erzählt Lisbeth Herger, wie die Vormundschaftsbehörde in ihrem Auftrag versagt hat. Ein schockierender Extremfall, der dennoch wesentliche Grundmuster der Schweizer Psychiatrie- und Vormundschaftsgeschichte illustriert.

      Unter Vormundschaft