Norbert Mucksch Libri




Männer trauern als Männer
Praxisbuch für eine genderbewusste Trauerbegleitung
Die stereotype Festlegung, dass Männer anders trauern als Frauen, hält sich hartnäckig. Oft wird männliche Trauer mit Aktionismus, Funktionieren, Verdrängung oder emotionaler Härte assoziiert. Derartige Zuschreibungen führen zu einem einseitigen und damit auch einengenden Blick auf trauernde Männer. Männer – aber zugleich auch Frauen – werden dadurch klischeehaft fixiert auf bestimmte Verhaltensweisen, statt sie in der Begleitung zu ermutigen, in ihrer je individuellen Art zu trauern und dabei ihrem eigenen Bild von Männlichkeit zu entsprechen. Leicht gerät aus dem Blick, warum Menschen so trauern, wie sie trauern. Norbert Mucksch und Traugott Roser hinterfragen Klischees, indem sie aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln auf trauernde Männer schauen. Sie lassen in ihrem Buch Männer zu Wort kommen, die mit verschiedenartigen Verlusten konfrontiert waren und ihre Identität als Mann jeweils neu bestimmen mussten. Das praxisorientierte Buch stellt kreative Zugänge und Methoden vor, die in der Begleitung von Männern in Trauer hilfreich sind.
Frieden schließen
Die Bedeutung der Versöhnung in der Trauerbegleitung
Immer wieder bleiben trauernde Menschen nach einem Sterbefall zurück mit Gefühlen von Schuld, mit dem Eindruck, etwas mit einem Verstorbenen versäumt zu haben, was nicht mehr nachgeholt werden kann. Tatsächliche Schuld und mehr noch unklare Schuldgefühle können einen Trauerverlauf erheblich beeinflussen. Norbert Mucksch wendet sich dem Erleben von Schuld und Schuldgefühlen zu und zeigt, welche positiven Chancen darin liegen, diese Empfindungen zu benennen und sich ihnen in einer geschützten Atmosphäre anzunähern. Es geht primär darum, Schuld und Schuldgefühle nicht zu bewerten, sondern sie als Trauernder und auch als Begleiter in ihrer Vollständigkeit und damit auch Sinnhaftigkeit zu betrachten, sie als zur eigenen Biografie zugehörig zu akzeptieren und letztlich zu integrieren. So kann ein Versöhnungsprozess stattfinden, der im Frieden mit sich und der Situation mündet. Neben Zugängen, Hintergründen und Chancen einer so ausgerichteten Trauerbegleitung werden auch Erkenntnisse aus der neurobiologischen Forschung einbezogen. Konkrete Fallbeispiele aus der Trauerbegleitung – sowohl mit Blick auf Trauernde wie auch auf die Rolle der Begleitenden – sorgen für den notwendigen Praxisbezug.
Trauernde hören, wertschätzen, verstehen
Die personzentrierte Haltung in der Begleitung
- 128pagine
- 5 ore di lettura
Trauernde wollen in ihrer Gefühlslage gehört, akzeptiert und verstanden werden. Im alltäglichen Umfeld erfahren sie eine solche ausdrücklich wertschätzende Haltung oftmals nicht oder zeitlich nur eng begrenzt. Die wiederkehrende Erinnerung und das Bedürfnis, immer wieder neu vom verstorbenen Menschen und gemeinsamen Erfahrungen zu erzählen und den eigenen Verlust zu benennen, all das findet im Erleben Trauernder vielfach nicht die notwendige Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Auf Seiten trauernder Menschen kann dies dazu führen, dass sie ihre Trauer möglichst rasch bewältigen wollen; dass sie meinen, sie müssten sie umgehend loswerden. Ziel einer zugewandten und hilfreichen Trauerbegleitung ist es, die eigene Trauer als bleibendes Bindeglied zum Verstorbenen selbst wertzuschätzen. In diesem Buch geht es um die personzentrierte Grundhaltung mit ihren drei Eckpfeilern Wertschätzung, Empathie und Echtheit. Beschreibungen von Fallsituationen aus der Trauerbegleitung sorgen für den notwendigen Praxisbezug.