Più di un milione di libri, a un clic di distanza!
Bookbot

Johann Hagenhofer

    Lebensspuren - 3: Eine bucklige Welt
    Eine versunkene Welt
    Halterbub und Hofrat
    • Halterbub und Hofrat

      Erlebte Zeitgeschichte in der Buckligen Welt

      Johann Hagenhofer wurde 1941 als Kind einer Großbauerntochter und eines Arbeiters am Hof der Familie Trimmel, vulgo Wedl-Handler, auf der Dreibuchenhöh in der Buckligen Welt geboren. Dort erlebte er nicht nur das Kriegsende, sondern auch das traditionelle Bauernleben. Schon mit fünf Jahren wurde er als Halterbub eingesetzt. Mit acht Jahren lernte er das ganz andere Milieu einer roten Kleinbauernfamilie kennen. Durch großes Glück landete er im humanistischen Gymnasium Wiener Neustadt, wobei er in der Unterstufe noch der brave Bub vom Land war. Durch seine Ferialarbeiten am Bau und mit den Freunden in seinem neuen Wohnort Hochwolkersdorf entwickelte er sich in der Oberstufe zu einem verhaltensoriginellen Schüler und Halbstarken. Das Studium an der Universität Wien finanzierte er durch Arbeitsaufenthalte in Schweden und in der BRD. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass er schließlich ein engagierter Professor, Direktor und Hofrat an seinem alten Gymnasium wurde. Weitere Schwerpunkte seines Lebens waren neben seiner Familie der Sport, vor allem Fußball, die Gemeindepolitik und die Zeitgeschichte der Region Bucklige Welt Wechselland. In seiner Autobiografie verknüpft Hagenhofer seine individuelle Geschichte mit der großen Geschichte. Die Zeitgeschichte und der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel in den vergangenen Jahrzehnten werden dadurch auf faszinierende Weise erlebbar und nachvollziehbar.

      Halterbub und Hofrat
    • ... Ich komme von einer anderen Welt, einer versunkenen Welt, einer Welt, die es nicht mehr gibt, von der alle Spuren ausgelöscht wurden und die nie wieder auferstehen wird. Einer Welt in welcher Tradition und Religion sehr stark verankert waren. (Friedrich Blum) Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts waren zahlreiche Jüdinnen und Juden, vorwiegend aus dem damaligen Westungarn, in Ortschaften der Buckligen Welt und des Wechselgebiets im südöstlichen Niederösterreich ansässig geworden. Zunächst als Hausierer, später meist als Kaufleute verdienten sie ihren Lebensunterhalt und waren oft in den dörflichen Alltag gut integriert. Auch jüdische Industrielle und Sommerfrischler ließen sich in der Region nieder. Mit dem Anschluss 1938 fand aber auch hier das jüdische Leben ein gewaltsames Ende. Ein 18-köpfiges Forschungsteam - vorwiegend lokal und regional ansässige Heimatforscher/innen - hat nun zahlreiche Spuren der jüdischen Geschichte in den Ortschaften der Buckligen Welt und des Wechsellandes entdeckt und ausgewertet. Dieses Team umfasst Frauen und Männer aus allen Altersgruppen und aus verschiedenen Berufsfeldern. Mit dabei sind beispielsweise auch ein ehemaliger Bürgermeister und der frühere Obmann der Tourismusregion der Buckligen Welt. Erstmals kann über die jüdische Geschichte der Region nachgelesen werden, nachdem in diesem umfangreichen Pionier-Projekt eine Vielzahl von einzigartigen Archiv-Quellen und Dokumenten gehoben wurde. Bislang unveröffentlichte Fotografien aus Privatbesitz und seltene Aufnahmen zu einzelnen Gemeinden bereichern das Werk und machen das Lesen zu einer höchst anschaulichen Reise in die Vergangenheit. Etwas absolut Besonderes sind die festgehaltenen Erinnerungen von Zeitzeugen/innen, die zum ersten Mal zum Thema sprachen und ausführlich über das jüdische Leben berichteten, sowie - um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen - ein bisher geheim gehaltenes Tagebuch einer aus der Buckligen Welt vertriebenen Jüdin.

      Eine versunkene Welt