Sophie Zetter-Schwaiger Libri






Wir freuen uns, Sie zu einer interessanten fine art Ausstellung einladen zu dürfen, die wir parallel zu unserer umfangreichen modern & contemporary Schau in unserer Galerie zeigen. Die Kunst um 1900 in Wien und der Expressionismus mit seinen herausragenden Protagonisten wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele und Max Oppenheimer in Österreich und Emil Nolde in Deutschland, faszinieren weltweit ein großes Publikum und sind Garant für volle Museen. Dies schlägt sich auch in einer konstanten Preissteigerung ihrer Werke am internationalen Kunstmarkt nieder. So freut es uns besonders, Ihnen zwei expressive Zeichnungen von Egon Schiele, beide aus dem Jahr 1916, zeigen zu können. Eine sitzende Frau, die sich über ihr Strumpfband beugt, könnte seine Frau Edith Harms sein, und das Baby aus demselben Jahr in charakteristischer expressiver Strichführung und mit der, für Schiele so typischen, manierierten Fingerhaltung ausgeführt, stellt seinen Neffen Anton Peschka junior dar. Von Max Oppenheimer, einem weiteren Protagonisten der österreichischen Avantgarde, dem das Leopold Museum von 6. Oktober 2023 bis zum 25. Februar 2024 eine umfangreiche Retrospektive widmet, präsentieren wir den subtilen und so feinen „Fliederstrauß“ aus dem Jahr 1933. Ölbilder von Max Oppenheimer, der 1938 über die Schweiz in die USA emigrierte, sind heute meist nur mehr im musealen Kontext zu bewundern und zählen zu den absoluten Raritäten am Kunstmarkt. Oskar Kokoschka, der dem jungen Max Oppenheimer freundschaftlich verbunden war, sich dann aber im Laufe seines Lebens völlig von ihm entfremdete – ja, es entwickelte sich sogar eine veritable Feindschaft zwischen den beiden großen Künstlern – ist mit einem späten, ungemein farbstarken Blumenaquarell aus dem Jahr 1972 vertreten. Von Norbertine Bresslern-Roth und Oskar Laske, deren Oeuvre vor allem in den letzten Jahren in musealen Ausstellungen zunehmend gewürdigt wurde, zeigen wir interessante Aquarelle, Gouachen und Linolschnitte, die mit zum Besten der beiden bedeutenden Künstler zählen. Es ist eine große Freude und Herausforderung für uns und unser Team, Ihnen jedes Jahr qualitativ hochwertige Kunst und ein spannendes, vielseitiges Programm zu präsentieren. Wir hoffen, dass es uns gelungen ist, Sie zu begeistern und wir freuen uns schon sehr, Sie persönlich durch beide Ausstellungen führen zu dürfen.
Der Aufbruch - Österreichische Kunst von 1945 bis 2020
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Wir freuen uns, Sie zur Ausstellung „Der Aufbruch – Österreichische Kunst von 1945 bis 2020“ einladen zu dürfen. Anlässlich der Eröffnung der Albertina Modern im Wiener Künstlerhaus beleuchtet ab 13. März die Werkschau „The Beginning“ die für die Entwicklung der österreichischen Kunst so wichtigen Jahre nach 1945. Wir widmen uns in unserer Präsentation ähnlichen Themen- und Fragestellungen und beschäftigen uns mit der Aufbruchsstimmung nach dem Krieg, die sich spannenderweise in so divergierenden Kunstrichtungen und Gruppierungen wie den „Phantastischen Realisten“ mit ihren Vertretern Arik Brauer, Friedensreich Hundertwasser und Anton Lehmden oder der „Gruppe St. Stephan“ mit Markus Prachensky, Josef Mikl und Wolfgang Hollegha manifestierte. Auch dem wohl wichtigsten österreichischen Vertreter der heute international beachteten Künstlergruppe ZERO, die 1958 in Deutschland gegründet wurde, Hans Bischoffshausen und dem erst kürzlich verstorbenen Universalkünstler Oswald Oberhuber widmen wir Raum in dieser Ausstellung. Die Kunst in Österreich in der Nachkriegszeit war gekennzeichnet von einer großen Experimentierfreudigkeit und Schaffensfreude. Monsignore Otto Mauer, der in der Galerie nächst St. Stephan so bedeutende Künstler wie Kiki Kogelnik, Maria Lassnig, Josef Mikl, Markus Prachensky, Arnulf Rainer oder Wolfgang Hollegha vereinte, schuf ein geistiges Klima der Offenheit, in dem sich die Künstler frei entfalten konnten. Einige von ihnen gingen in den 1960er Jahren nach Paris oder New York, wo sie mit der internationalen Avantgarde hautnah in Berührung kamen. Manche blieben länger, wie Maria Lassnig und Kiki Kogelnik, andere, wie Wolfgang Hollegha oder Arnuf Rainer, kehrten früher wieder nach Österreich zurück: alle mit den unterschiedlichsten Eindrücken und Erfahrungen, die sie in ihrem Kunstschaffen beeinflussen sollten. Wir wollten bei der Auswahl derer, die den künstlerischen Aufbruch in Österreich nach 1945 begründeten, nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. So haben wir uns auf bestimmte Künstler verstärkt konzentriert – es erwartet Sie ein sehr vielseitiger und spannender Einblick in die österreichische Kunstgeschichte, die einen Vergleich mit den großen internationalen Strömungen des Informel, des Abstract Expressionism oder der Pop Art nicht zu scheuen braucht. Weiters war es uns ein Anliegen, die Präsentation nicht in den 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts enden zu lassen, sondern aktuelle Positionen zu integrieren, wobei wir uns vor allem auf wichtige zeitgenössische Künstlerinnen fokussieren. Hier sei auf die große Martha Jungwirth, die unter anderem mit einem wichtigen Werk, ihrem Entwurf für den Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper, vertreten ist, verwiesen. Eine der bedeutendsten Künstlerinnen und eine Ikone der feministischen Kunst der 1960er Jahren ist Renate Bertlmann, der seit letztem Jahr endlich die lang verwehrte Anerkennung zuteilwurde. Wir zeigen die Skulptur „Knife-Rose“ („Discordo ergo sum“), die in einer beeindruckenden Installation auf der Biennale in Venedig 2019 zu sehen war und nun auch als Sammleredition erworben werden kann. Zuletzt möchten wir Ihnen in diesem Katalog Werke von Michela Ghisetti vorstellen, einer faszinierenden und vielseitigen Künstlerin, der ab 28. Mai eine große Ausstellung in der Albertina gewidmet wird. Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben, und freuen uns schon sehr auf Ihren Besuch. Wie gewohnt beginnt der Verkauf ab Versand des Kataloges und wir bitten Sie, sich bei Interesse gleich zu melden. Claudia Kovacek-Longin Sophie Zetter-Schwaiger
Die Galerie Kovacek & Zetter feiert ihr 20-jähriges Jubiläum mit zwei bedeutenden Ausstellungen und umfangreichen Katalogen. In den letzten Jahren hat die Galerie ihr Angebot zeitgenössischer Kunst erweitert, ergänzt durch umfassende Personalausstellungen. Die Jubiläumsausstellung zeigt wichtige Werke der früh verstorbenen Künstlerin Kiki Kogelnik, die zuletzt in der Galerie gewürdigt wurde und international an Bedeutung gewinnt. Zwei beeindruckende Werke von Andy Warhol, dem Mitbegründer der amerikanischen Pop Art, sind ebenfalls Teil der Ausstellung. „Committee 2000“ exemplifiziert Warhols Neuinterpretation der Stilllebenmalerei. Weitere Highlights sind Werke der Künstler der „Gruppe St. Stephan“, darunter Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Markus Prachensky. Max Weiler, bekannt für seine „Seelenlandschaften“, ist mit Bildern aus verschiedenen Schaffensperioden vertreten. Erwin Wurm, einer der bedeutendsten österreichischen Künstler, zeigt mehrere Arbeiten, die im Dialog mit zwei herausragenden Skulpturen von Tony Cragg stehen. Zudem wird mit „Study of Perspective in Glass“ von Ai Weiwei eine spannende internationale Perspektive präsentiert. Ein Vergleich von zwei Arbeiten von Sam Francis mit österreichischen Informel-Positionen beleuchtet die Einordnung heimischer zeitgenössischer Kunst in einen internationalen Kontext, was ein zentrales Anliegen der Galerie ist.



