In der Schweiz wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehr als tausend katholische und reformierte Kirchen, Klöster und Kapellen errichtet. Den Bauten liegt ein neues Verständnis von Liturgie und Gemeinde zugrunde: Es sind eindrückliche Zeugnisse einer Kirche im Aufbruch. Sie zeichnen sich zudem durch eine grosse Vielfalt in der Raumgestaltung, Formgebung, Materialisierung und Ausstattung aus. Die Beiträge des Bands diskutieren den modernen Kirchenbau in der Schweiz aus den Perspektiven von Architektur- und Kunstgeschichte, katholischer und reformierter Theologie, Denkmalpflege, Sanierung, Glockenkunde und Orgelbauwissenschaft. Sie tragen zum vertieften Verständnis einer faszinierenden Kirchenbauperiode bei und bieten eine Grundlage für Entscheide im Zusammenhang mit Renovationen, Unterschutzstellungen und Umnutzungen.
Johannes Stückelberger Libri






Die Stadt als religiöser Raum
Aktuelle Transformationen städtischer Sakraltopographien
Wie zeigt sich Religion im urbanen Raum? Welche Veränderungen lassen sich beobachten? Die Sakraltopographie heutiger Städte unterliegt seit der Jahrtausendwende einem starken Wandel. Zu den Kirchen und Synagogen gesellen sich Moscheen, Tempel sowie Versammlungsorte kleinerer religiöser Gemeinschaften. Kirchen werden anders genutzt, multireligiöse Räume entstehen, auf Friedhöfen wandeln sich die Begräbnisarten. Dazu kommen zivil- und kunstreligiöse Orte in Form von staatlichen Bauten und Museen. Alle diese Orte und Räume bedienen unterschiedliche Formen religiöser Praxis. Die Autorinnen und Autoren diskutieren den aktuellen Wandel von Schweizer Städten aus religionswissenschaftlicher, theologischer, städtebaulicher, architekturgeschichtlicher und soziologischer Perspektive.
In den letzten Jahren sind an den unterschiedlichsten Orten – in Krankenhäusern, Flughäfen oder Shopping Malls – Andachtsräume eingerichtet worden: sogenannte multireligiöse Räume. Betreiber sind oftmals die christlichen Kirchen oder andere Religionsgemeinschaften, aber auch bürgerschaftliche Initiativen. Wie ist das Aufkommen dieser multireligiösen Räume zu deuten und zu werten? Welche Konzepte liegen ihnen zugrunde? Wie werden sie gestaltet? Mit diesen Fragen setzen sich die Beiträge der aktuellen Ausgabe von kunst und kirche auseinander.
Moderne Wolkenbilder sind mehr als Darstellungen meteorologischer Phänomene. Sie bieten Interpretationen komplexer Wirklichkeit. Das Buch diskutiert anhand ausgewählter Wolkenbilder von der Romantik bis Gerhard Richter, mit einem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert, wie moderne Künstler den Himmel unterschiedlich wahrnehmen und deuten: als große, alles umfassende Einheit, als Spiegel menschlicher Verfassung und Imagination, als Ereignis und Überwältigungserlebnis, als Chaos und Zufall. Als Wolkenbilder werden sowohl Darstellungen des bewölkten Himmels (Malerei und Fotografie) als auch abstrakte Bilder, denen Wolkenstrukturen zugrunde liegen, analysiert. Wie Naturbild und abstraktes Bild in dieser Gattung einander nahekommen, ist ein eigener Argumentationsstrang. Wolken, so die These, interessieren die modernen Künstler als Metaphern einer diesseitigen Unendlichkeit.
Rembrandt und die Moderne
Der Dialog mit Rembrandt in der deutschen Kunst um 1900
Betr. "Jacob Burckhardts Kritik am modernen Rembrandt", S. 232-249.