Spiegelung, Vervielfachung, Auflösung sind wiederkehrende Themen im künstlerischen Werk Anna Achmatovas. Steht am Anfang noch die Konstruktion eines neuen Subjekts im Vordergrund, die Schaffung eines eigenen Kreationsmythos, wird dieser Subjektoptimismus schon bald von der Furcht des Selbstverlusts in eigenen und fremden Zuschreibungen abgelöst. Dagegen setzt Achmatova am Ende ihres künstlerischen Schaffens ein sprachmagisches Konzept ein. Es erklärt die Autorin trotz allem zur Herrin über die Zeichen und damit über ihre eigenen textuellen Repräsentationen. An ausgewählten Werken folgt die Studie den «textuellen Subjektsymptomen» und zeigt die subjektkonstituierenden Verfahren sowie ihre metapoetische Reflexion auf. Dafür werden hier zum ersten Mal im Rahmen einer Monographie neben den Gedichten auch Achmatovas Prosa und ihr spätes Drama untersucht. Die Studie rekonstruiert nicht nur den Mythos Achmatova , sie liefert auch ein umfassendes Gesamtbild von Achmatovas Poetik.
Christine Gölz Libri





Haiku - Epigramm - Kurzgedicht
- 270pagine
- 10 ore di lettura
Schon zwei Verse bilden eine lyrische Form, das Distichon. Noch kürzer kann das Epigramm sein, länger ist das Haiku und das Kurzgedicht. Stets geht es um die Reduzierung auf das Wesentliche im Spiel mit dem Unwesentlichen. Dieser Band widmet sich kleinen Formen in der deutschen, polnischen, russischen, slowakischen, tschechischen und ungarischen Dichtung. Er befasst sich mit der Poetik des lyrischen Minimalismus, seinem ästhetischen Reiz und kreativen Potenzial. Dabei nimmt er Mittel- und Osteuropa in den Blick: eine Region, deren Dichter und Dichterinnen allgemein das Unfertige, Unsystematische und Undogmatische als subversive Protestformen zu nutzen wussten und wissen.
„Spielplätze der Verweigerung“ verweisen auf Alternativen zum Offiziellen, zum kulturell Akzeptierten und staatlich Sanktionierten. Nicht der laute Protest, sondern die leise Störung verbindlicher Ordnungen zeichnen diese Formen spielerischer Widerständigkeit aus: Alltägliches in der Kunst, ein anderer Kamerablick auf die sozialistische Realität, Töne aus dem falschen Lager und das Lachen des öffentlichen Happenings. Der Band widmet sich solchen Phänomenen im östlichen Europa zwischen 1956 und der „Wende“ sowie ihrem Schicksal nach 1989. Die Autoren und Autorinnen verhandeln an Beispielen aus Literatur, Kunst, Film, Musik und Architektur Ästhetiken der Verweigerung und Strategien des Subversiven, Politischen und der Intervention im (post-)sozialistischen Raum.
Filme der Kindheit - Kindheit im Film
- 243pagine
- 9 ore di lettura
Filmische Bilder sind maßgeblich an der Konzeptualisierung von Kindheit beteiligt. Sie verhandeln Geschlechtsidentitäten und gesellschaftliche Hierarchien, zeigen Probleme des Generationsverhältnisses und des Erwachsenwerdens auf. Sie lassen sich auf individuelle, kollektive und nationale Konzepte von Kindheit hin befragen, aber auch auf die Gesellschaftsmodelle und -utopien, die sie repräsentieren. Die Beiträge des Bandes diskutieren historische und zeitgenössische Filmbeispiele aus Skandinavien, Russland, Mittelosteuropa und Deutschland. In der Zusammenschau werden nicht nur signifikante Unterschiede in der Bildästhetik, Thematik und pädagogischen Ausrichtung der Filme sichtbar, sondern auch Schnittmengen, die beweisen, dass Kinderfilme und Filme über Kindheit Teil einer transnationalen Kultur sind.
Romantik - Moderne - Postmoderne
- 386pagine
- 14 ore di lettura
Die in diesem Band versammelten Studien zur russischen, serbokroatischen und tschechischen Literatur gehen auf Vorträge zurück, die im Oktober 1996 beim ersten Kolloquium des Jungen Forums Slavistische Literaturwissenschaft in Hamburg gehalten wurden. Themenschwerpunkte bilden die Epochenformationen Romantik, Moderne und Postmoderne.