Die Altmeister der Kunstgeschichte und ihre Werke sind fester Bestandteil des universitaren Studiums. Der Beitrag fruher Kunsthistorikerinnen zur Entwicklung der Disziplin ist hingegen bis heute weitgehend unsichtbar. Welche neuen Sichtweisen auf die Kunst, welche Methoden und Fragestellungen entwickelten die ersten Kunsthistorikerinnen, die seit dem spaten 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zum Studium zugelassen wurden? Welche Wirkungsfelder erschlossen sie sich, bevor der Nationalsozialismus vielen von ihnen eine Zasur setzte, die nach 1945 nur langsam uberwunden werden konnte? In dem Band werden 24 Texte vorgestellt, die zwischen 1910 bis 1980 entstanden sind. Expert*innen fuhren in die Entstehungszusammenhange der Texte ein. So macht der Band Arbeiten fruher Kunsthistorikerinnen wieder zuganglich und ladt dazu ein, die Vielfalt der Disziplin neu zu entdecken.
Katharina Lee Chichester Libri


August Gaul
Moderne Tiere
Kaum ein Thema hat in Zeiten ökologischer Neuorientierung eine solche Brisanz wie der Umgang der Menschen mit den Tieren. Gaul, ein Mitbegründer der Berliner Secession, erfasste in seinen formstrengen und die Körper nach Physis und Kontur definierenden Darstellungen mit dem Typischen der Erscheinung das Spezifische ihres Daseins. In verschiedenen Themenkreisen arbeitet der Band mit der Expertise seiner Autoren die bis heute wirksamen Weichenstellungen im Verhältnis von Mensch und Tier anhand exquisiter Werke der Kunst, Wissenschaft und Populärkultur um 1900 heraus.