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Die Nutzung von Film als Forschungsmethode hat eine lange Tradition, die bis zu den Anfängen des Mediums zurückreicht. Bereits die Brüder Lumière setzten ihren Kinematographen für naturwissenschaftliche und medizinische Zwecke ein, während Siegfried Kracauer den Film an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst ansiedelte. In der Filmwissenschaft hat sich das „Video-Essay“ etabliert, das die schriftliche Forschung durch audiovisuelle Elemente ergänzt. Diese Form des forschenden Films und ähnliche Ansätze zielen darauf ab, Wissenschaft ästhetisch zu gestalten und gleichzeitig die wissenschaftlich-mediale Beobachtung zu hinterfragen. Die Beiträge untersuchen, wie Film in der Vergangenheit und Gegenwart als Forschungsmethode eingesetzt wird, einschließlich filmischer Produktionsforschung und der Beziehung zwischen Film und Geschichtswissenschaft. Es werden Überlegungen zur Erschließung von Räumen und Orten sowie Reflexionen über ästhetische, ethnografische und dokumentarische Verfahren angestellt. Im Zentrum steht die Frage, wie Film zur Aneignung und Sichtbarmachung beiträgt und als Methode einer sinnlichen Philosophie fungiert. Die Sammlung umfasst Beiträge von verschiedenen Autoren, die diese Themen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Deutungsdiskurse um politische und zeitgeschichtliche Ereignisse werden zunehmend auch mithilfe des Mediums Film geführt. Dokumentarische Fotografien und Filmaufnahmen flankieren die Geschichtsschreibung, während fiktionale Filme populäre Adaptionen historischer Narrationen vorlegen. Der Film fungiert hierbei als ästhetische und narrative Modellierung von Geschichtsvorstellungen und Geschichtsverständnis; er setzt nicht nur große historische Themen oder Biografien historischer Persönlichkeiten in Szene, sondern vermittelt historisches Wissen auch audiovisuell, gestaltet auf diese Weise Weltbilder und prägt Sichtweisen. Der Film tritt damit als Audio-Visual-History in Konkurrenz zur verbürgten Geschichtsschreibung und zu anderen kulturellen Techniken des Erinnerns. Mit Beiträgen von Mason Allred, Nicholas Baer, Anne Barnert, Thomas Elsaesser, Delia González de Reufels, Rasmus Greiner, Bernhard Groß, Gertrud Koch, Sven Kramer, Sabine Moller, Vrääth Öhner, Winfried Pauleit, Matthias Steinle. Die Publikation liegt zweisprachig auf Deutsch und Englisch vor. Die englische Fassung liegt als CD-ROM bei und enthält zahlreiche Filmausschnitte, die die Argumentation anschaulich machen.
In der Geschichtsschreibung zu Lateinamerika haben die Frauen schon lange einen herausragenden Platz eingenommen. Allerdings standen anfänglich überwiegend schillernde Einzelbiographien und herausragende Frauenschicksale im Mittelpunkt. Dies sollte sich mit den Aufkommen der Frauen- und Geschlechtergeschichte ändern: nun erhielten unspektakuläre weibliche Lebensläufe und weiblicher Alltag einen eigenen Raum in der Geschichtswissenschaft. Dieser Band vereint Aufsätze von Historikerinnen, die sich mit einem breiten Spektrum an Themen und Fragestellungen der lateinamerikanischen Frauen- und Geschlechtergeschichte beschäftigen. Sie reichen chronologisch vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, geographisch von der Karibik bis zum Cono Sur und werden einem deutschen Publikum in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt. Manches wird Lesern, die sich bisher nicht oder nur wenig mit Lateinamerika befasst haben, ungewöhnlich und fremd, vieles sicher aber auch vertraut vorkommen. Obschon die lateinamerikanische Geschlechtergeschichte die Besonderheiten des amerikanischen Doppelkontinents abbildet, ist sie doch den allgemeinen Tendenzen der Frauen- und Geschlechtergeschichte verpflichtet.
Die besondere Anziehungskraft Sonoras lag in ihren Gold- und Silbervorkommen. Sie weckten das Interesse Frankreichs und der USA und lockten europäische Siedler in diese mexikanische Region, die von widrigen klimatischen und demografischen Bedingungen ebenso wie von den Konflikten mit ihrer indigenen Bevölkerung geprägt war. Ab 1848 sollte die neue Grenze zu den USA die Situation Sonoras maßgeblich bestimmen, da sie Apachen als Rückzugs- und militärischen Abenteurern den Filibustern als Aufmarschgebiet diente. Der Bundesstaat schien der geeignete Ort zur Umsetzung ihrer politischen Ambitionen zu sein, die oft nahezu deckungsgleich waren mit den Zielen der französischen bzw. nordamerikanischen Politik. Die Versuche der Filibuster, Sonora aus dem Verband der mexikanischen Staaten zu lösen und dort unabhängige Republiken zu errichten, stehen im Vordergrund dieser Studie. Es werden auch die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Folgen der Filibusterexpeditionen beleuchtet, die Sonoras »Sonderweg« begründeten, der beispielhaft ist für den inneren Zustand Mexikos im 19. Jahrhundert.