In ihrem ersten Erinnerungsbuch Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen erzählt Margit Schreiner von der siebenjährigen Margit, die sich ein Dackelmädchen namens Bella erfindet, das nie von ihrer Seite weicht. In Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe besetzt ein paar Jahre später ein Maharadscha ihre Fantasien, während das Mädchen ihm als Panther zu Füßen liegt. Doch auch diese wunderbare Zeit endete irgendwann, »und ich saß an meinem Schreibtisch und löste Rechenaufgaben«. Aus der Entfernung des siebten Lebensjahrzehnts beobachtet und beschreibt Margit Schreiner lakonisch und mit viel Empathie das Mädchen, das sie einmal war: das aufs Gymnasium geht, neue Freunde findet, sich politisiert, erste Erfahrungen mit der Sexualität macht und schließlich die Schule beendet. »Ich hatte es ja schon in meiner Kindheit geahnt, dass die Tatsache, eine Frau zu sein, mit ununterbrochenen Demütigungen einhergehen würde. Aber dass es so weit gehen würde ...« Auch für dieses Buch gilt, was Anton Thuswaldner in Literatur und Kritik feststellte: »Schreiner ist die Aufmüpfigkeitskönigin der österreichischen Literatur.« Gespannt erwartet man nach der Lektüre die Fortsetzung des immer turbulenter werdenden Lebens.
Margit Schreiner Libri
Margit Schreiner esamina criticamente la società tedesca e le sue tradizioni nella sua opera. Attraverso un linguaggio preciso e una prospettiva ironica, esplora le complessità dell'identità e la ricerca di significato nel mondo moderno. I suoi scritti rivelano spesso la tensione tra libertà individuale e aspettative sociali. Schreiner offre uno sguardo penetrante sui fenomeni sociali contemporanei, spingendo i lettori alla riflessione.






Kein Platz mehr
- 175pagine
- 7 ore di lettura
»Allein die Dinge, die sich im Laufe eines Lebens ansammeln!« Zettel, Tagebücher, Korrespondenzen, Zeitungsartikel, Fotos, Nippes aller Art. Gewohnt überspitzt und in bester Bernhard'scher Manier wettert Margit Schreiner über die Fülle, mit der wir uns tagtäglich konfrontiert sehen. Dabei bleibt niemand verschont: Bruno stapelt Unterlagen in seiner neu hinzugemieteten (um Platz zu schaffen!) Bibliothek, Hans und Maria kaufen zwar nichts Neues, schmeißen aber auch nichts weg, Rudi und Franca leben in einem vollgestellten Schloss am Lago Maggiore und selbst bei Willi auf dem Land wird es eng. Da hilft nur das Aus- und Aufräumen – wenngleich dieses noch mehr zutage fördert. Margit Schreiner hat einen so amüsanten wie treffenden Roman über den Mangel an Platz geschrieben, über Schriftsteller, die wie Messies leben, sowie über die problematische Müllentsorgung in Italien. Am Beispiel Japans geht sie der weltweiten Platzfrage nach, zeigt die irrwitzigen Folgen des Platzmangels auf ganze Gesellschaftsstrukturen. Wer glaubt, dass da nur noch die Flucht in den Himalaya oder den kanadischen Urwald bleibt, irrt sich. Denn ganz gleich, wie man es dreht und wendet: Es gibt keinen Platz mehr.
Das menschliche Gleichgewicht
- 232pagine
- 9 ore di lettura
Endlich einmal ohne Kinder Urlaub machen, diesen Wunsch will sich ein Ehepaar erfüllen, doch kurz vor der Abreise steht Sarah vor der Tür. Die Erzählerin und ihr Mann, die sich mit ein paar Freunden in der kargen Landschaft einer einsamen Insel auf die einfachen, wesentlichen Dinge des Daseins zu besinnen hofften, werden unversehens zum Familienersatz für die junge Frau. Mit ihrem Hund Habibi und einer tragischen Vergangenheit im Gepäck schließt Sarah sich ihnen an. Als Sarah der Erzählerin überraschend ihr Tagebuch anvertraut, muss diese sich mit dem Schicksal von Sarahs deutsch-israelischer Familie auseinandersetzen, die sie von früher kennt. Während die Freunde im Inselalltag so manche brenzlige Situation erleben, merken sie, wie leicht jeder Einzelne aus dem Gleichgewicht geraten kann. Am Ende verändert der Inselaufenthalt nicht nur Sarahs Leben.
Sind Sie eigentlich fit genug?
Mehr über Literatur, das Leben und andere Täuschungen
Wenn Margit Schreiner nicht an Romanen arbeitet, schreibt sie Artikel für Zeitungen und Zeitschriften, Statements zu aktuellen politischen Themen und vor allem Essayistisches: »Jede schriftliche Äußerung erfordert eine viel genauere Auseinandersetzung mit Themen als alles Mündliche. Die Ausdrucksweise in der öffentlichen Auseinandersetzung wird immer gröber und undifferenzierter, da muss man sich manchmal zu Wort melden.« Nach dem großartigen Essayband »Schreibt Thomas Bernhard Frauenliteratur?«, in dem Schreiner zu der Schlussfolgerung kommt: »Thomas Bernhard IST eine Frau«, folgt nun ein Band mit neuen Essays und betrachtender Prosa. Unter dem Oberbegriff »Literarisches« denkt sie über Sprachformen wie »Rührei oder Eierspeis« nach, bei »Biographisches« geht es unter anderem um den »Roten Faden«. »Weibliches« inspiriert sie zu dem hinreißenden Essay über »Muttertag, der Tag des Wellensittichs«, »Redliches« zum »Seepferdchen im Kopf«. Sie schreibt über Margaret Atwood und Jane Bowles und fragt schließlich unter dem Stichwort »Politisches«: »Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?« Und immer zeigt Margit Schreiner ihren unverwechselbaren Blick auf unsere Welt.
'Ein Schriftsteller muss sein wie seine Leser. Dann hat er auch Probleme wie seine Leser und muss keine Probleme erfinden, die ja doch niemanden interessieren, weil niemand außer dem Schriftsteller sie hat. Ein Schriftsteller kann gar nicht genug Probleme haben.' In Margit Schreiners neuem Roman »Haus, Friedens, Bruch.« wird nichts und niemand geschont. Unerbittlich, gnadenlos, messerscharf und bitterböse spricht die Erzählerin über die Nachbarn, die Literaturkritiker, die Jugend und die Alten, die Gläubigen und die Sandler und immer wieder über unglückliche und glückliche Paare. Und in der Tat spricht Margit Schreiner in ihrem neuen Buch alles aus: »Haus, Friedens, Bruch.« ist ein furioses Stück Rollenprosa, ein Höhepunkt im Werk einer der großen österreichischen Autorinnen, ein hinreißendes Buch der Einsicht über Macht und Glück und warum nichts klappt.
Mobilmachung
Über das Private III
»Jedes Neugeborene lebt vor der Erfindung der Zeit. Ich fühlte bereits nach den ersten paar Zellteilungen, dass etwas Großartiges entstanden war, und wanderte in Form einer winzigen Brombeere zur Gebärmutter, in der ich mich einzunisten gedachte. Ich muss gestehen, dass ich ihre neutrale Liebenswürdigkeit, mit der sie mir ein kuscheliges Plätzchen schuf, der späteren, doch sehr von Launen gesteuerten wirklichen Mutter vorzog.« Nach Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen (2021) und Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe (2022) erkundet die große österreichische Erzählerin Margit Schreiner auf ihre unnachahmliche Weise das Private. Ausgehend von ihren allerersten Lebensjahren in einer kleinbürgerlichen Stadt derFünfzigerjahre fabuliert die Autorin überaus humorvoll und mit wie immer kritischem Blick auf Geschlechterverhältnisse vom Erleben als Embyro, Säugling und Kleinkind. Sie betreibt dabei keine reine Nabelschau, sondern reflektiert gleichzeitig klug über Menschwerdung und Menschheitsgeschichte.
Margit Schreiner erzählt mit trockenem Humor von den Absonderlichkeiten der Liebe, einschließlich traumatischer Aufklärungsgespräche, Verständigungsproblemen bei einer Hochzeit in Japan und Missverständnissen im Italienurlaub.
Nach dem grossen Erfolg von Margit Schreiners »Heisst lieben« erscheint nun in einer Neuausgabe der Roman »Nackte Väter«, die eindringliche Geschichte der Liebe einer Tochter zu ihrem Vater und eine eigenwillige nüchtern-innige Huldigung an den Über-Vater ihrer Kindheit, der nun – an Alzheimer erkrankt – geistig verwirrt dem Tod entgegengeht.
Die Tiere von Paris : Roman
- 185pagine
- 7 ore di lettura
»Die Tiere von Paris« ist das ironische Selbstgespräch einer Alleinerziehenden, die sich und dem Leser das Dreiecksverhältnis zwischen ihr selbst, ihrem Kind und ihrem Exmann schonungslos vor Augen führt. Bereits während der Ehe hat sich von Anfang an eine Entwicklung abgezeichnet, die sie nicht wahrnehmen und wahrhaben wollte. Als sie ein Kind bekommt, überschlagen sich die Ereignisse. Die Erzählerin, die sich als Wissenschaftlerin und Sachbuchautorin mit Stadtgeografie, Landschaftsräumen und dem Verirren beschäftigt, bemüht sich nach der Trennung, ihren Alltag mit dem heranwachsenden Kind zu gestalten und ohne Selbstmitleid zu bewältigen. Doch die mit einem hoffnungsvollen Rückblick beginnende Geschichte gerät in einem unwiderstehlichen Sog zur Katastrophe einer Scheidungsfamilie. Zwischen den Eltern hin- und hergerissen, muss die Tochter ihren eigenen Weg finden. Der Roman spielt in Paris, Tokio, Wien und Italien und entfaltet ein weites Panorama unterschiedlicher Lebensentwürfe. Ein raffiniert schlichtes Buch über aktuelle Fragen zur Vereinbarkeit von Kind und Beruf und die Rollen von Männern und Frauen.
Die Eskimorolle
- 184pagine
- 7 ore di lettura
? Wenn man kentert, kommt alles auf die Eskimorolle an?, meinte Hans und lehnte sich weit nach links. Wir kippten um und fielen alle drei aus dem Boot und ins Wasser." Mit ironischem Seitenblick erzählt Margit Schreiner ihr Leben: Von der Kindheit im kleinbürgerlichen Linz, von den ersten erotischen Abenteuern oder vom Weihnachtsfest in der WG mit dickem Joint und der Panik vor einem Auftauchen der Eltern. Leichtfüßig und ohne Schnörkel folgt die Autorin den Spuren ihrer Erinnerung. Auf diese Weise werden aus ihren Lebensgeschichten Liebesgeschichten.



