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In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Judenfeindlichkeit in Vorarlberg zu einem zentralen Element der politischen Kultur des katholisch-konservativen Lagers. Der Antisemitismus entwickelte sich vom Feindbild zum Weltbild und wurde systematisch popularisiert, insbesondere durch das „Vorarlberger Volksblatt“, die größte Tageszeitung des Landes und das maßgebliche Presseorgan der christlichsozialen Partei. Zwei miteinander verbundene Ebenen der antisemitischen Propaganda sind erkennbar: ein „argumentativer“ Antisemitismus, der als politisches und soziales Programm präsentiert wird, und eine volkstümliche Agitation, die judenfeindliche Vorurteile durch verschiedene Techniken veralltäglicht und emotional verfestigt. Diese Propaganda fungiert durch Namensmarkierungen und Stereotypbildungen als Appell. Die Entstehung und Verbreitung dieses Antisemitismus stehen in Zusammenhang mit kulturellen Prozessen, die das soziale Prestige und den politischen Einfluss der katholisch-konservativen Honoratioren, insbesondere der Geistlichkeit, bedrohten. Der Antisemitismus diente dazu, gegen Liberalismus und aufklärerisches Denken zu immunisieren, was nicht nur die politische Kultur Vorarlbergs beeinflusste, sondern auch direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen in diesem Land hatte. Kurt Greussing, geboren 1946 in Lauterach, studierte Iranistik und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
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Die Erzeugung des Antisemitismus in Vorarlberg um 1900, Kurt Greussing
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- 1992
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