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Christine, ein Kind mit unerschütterlichem Egoismus, fand Freude am Studieren, Philosophieren, Regieren, Konvertieren und Intrigieren, stets mit einem fantastischen politischen Engagement. Ihre Spiele mit Thron, Vaterland, Wissenschaft, Politik und Geschichte waren für sie da, während sie die Historie für ihren Ruhm nutzte. Gustav Adolf starb bei Lützen für ihren Ruhm, und das schwedische Reich diente lediglich als würdige Kulisse und Geldquelle für ihren Thron. Ihre Ichsucht umhüllte ihren Geist, der in seiner maliziösen Skepsis erstaunlich klar und fast nüchtern war. Ihr Subjektivismus war für ihr Jahrhundert der Egozentrik maßlos, und das Gefühl ihrer eigenen Königlichkeit brachte sie an die Grenze der Selbstanbetung. In ihren alten Tagen schrieb sie: „Mich angreifen, heißt die Sonne angreifen!“ Dieser manische Hochmut führte zu einer pompösen geistigen und körperlichen Haltung. Ihr Wille zur Größe war so suggestiv, dass ihre Zeit sie für groß hielt und sich mit ihr beschäftigte wie mit keiner anderen Frau des Jahrhunderts. Sie verlieh dem Unvollendeten die Majestas der Vollendung und zweifelte nie an ihrer Souveränität. Ihr unbeirrbarer Glaube an sich selbst war die Größe ihrer Zeit.
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Königin Christine von Schweden, Alfred Neumann
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- 1936
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