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Erzählt wird aus der Perspektive eines Jungen, der Dinge beobachtet, die er - in kindlicher Unwissenheit - nur beschreibend wiedergibt, aber nicht versteht. Der Leser ist ihm im Verstehen voraus, er wird überwältigt vom so harmlos daherkommenden, in Wirklichkeit aufs äußerste erdrückenden Geschehen. Und so ist viel von Gewalt die Rede, vom Leben, vom Schmerz und vom Sterben, von der ungeheuren Kraft der Natur. Aber auch von der Gewalt, die sich die Menschen in jenem namenlosen Dorf äußerlich wie innerlich selbst antun. Von der Macht des Aberglaubens, der behauptet, daß beim Sterben die Seele aus dem Körper entfliehe und daß sie deshalb in den Sterbenden einzementiert werden muß, oder der die rituelle Opferung von Menschenleben verlangt, um die reißende Gewalt des Flusses zu bannen, der das Dorf wegzuspülen droht. Von überkommenen und dennoch ganz subtilen Foltermethoden, um das menschliche Verlangen nach einem anderen Menschen, um die alles beherrschende Begierde abzutöten.
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Der Tod und der Frühling, Mercè Rodoreda
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- 2016
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