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Prozedurale Lebensschutzkonzepte stellen eine gesetzliche Strategie dar, um strafrechtlichen Schutz trotz tatsächlicher und/oder empirischer Ungewissheiten am Anfang und am Ende des menschlichen Lebens verwirklichen zu können. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass die einzelnen, ausgewählten Bereiche des Medizinstrafrechts auf prozedurale Strukturen angewiesen sind. Die Aufnahme der prozeduralen Elemente in die einzelnen Regelungskomplexe überzeugt in dogmatischer Hinsicht jedoch nicht Prozedurales Recht stellt sich als gesetzliche Regelungstechnik dar, welche sich verfahrensförmiger Abläufe bedient, um rechtliche Flexibilität zu erreichen. Es gelangt vermehrt dann zum Einsatz, wenn tatsächliches Wissen fehlt oder aber - auch ethisch behaftete - schwer entscheidbare Fragen im Kontext eines zunehmenden Pluralismus beantwortet werden müssen. Die Arbeit liefert einen Beitrag zur Untersuchung dieser Regelungstechnik zum Schutz des menschlichen Lebens im interdisziplinär geprägten Medizinstrafrecht. Dabei werden insbesondere die strafrechtlich sehr umstrittenen Bereiche des Schwangerschaftsabbruchs, der Präimplantationsdiagnostik sowie der Sterbehilfe untersucht. Die Autorin kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die einzelnen prozeduralen Lebensschutzkonzepte aus unterschiedlichen Gründen zwar durchaus auf prozedurale Strukturen angewiesen sind, die dogmatische Umsetzung der prozeduralen Strategie in die einzelnen Regelungskomplexe jedoch nicht überzeugt. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung: Thematik Ziel der Arbeit Begründung der thematischen Eingrenzung auf die strafrechtlichen Schnittstellen von Leben und Tod Gang der Arbeit 2. Die verschiedenen Lebensschutzkonzepte: Lebensschutzkonzepte am Anfang des menschlichen Lebens Die Sterbehilfe als Lebensschutzkonzept am Ende des menschlichen Lebens 3. Das Wesen der Prozeduralisierung im Allgemeinen: Die verschiedenen Ursprungsadern der Prozeduralisierung Zur Prozeduralisierung im Strafrecht 4. Prozedural-affines Medizinstrafrecht: Die Interdisziplinarität des Medizinstrafrechts als Fluch und Segen Die Medizin als Kernelement des Medizinstrafrechts Fazit 5. Entwicklung einer eigenständigen Definition prozeduralen Rechts 6. Verfassungsrechtliche Grenzen einer strafrechtlichen Prozeduralisierung: Das Gesetzlichkeitsprinzip, Art. 103 Abs. 2 GG Parlamentsvorbehalt und Wesentlichkeitstheorie Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und das ultima ratio-Prinzip im Strafrecht Das Untermaßverbot Ergebnis zu den verfassungsrechtlichen Grenzen prozeduralen Rechts 7. Analyse der prozeduralen Lebensschutzkonzepte: Analyse der §§ 218 ff. StGB Analyse der Präimplantationsdiagnostik nach § 3a ESchG Analyse der §§ 1901a ff. BGB Exkurs: Prozeduralisierungstendenzen der Sterbehilfe de lege ferenda 8. Ergebnisse der Analyse und Lösungsvorschläge: Prozedurale Umsetzung der Präimplantationsdiagnostik de lege ferenda Prozedurale Umsetzung der anderen Lebensschutzkonzepte Festgestellte Auswirkungen einer Prozeduralisierung strafrechtlicher Lebensschutzkonzepte Fazit zu den untersuchten prozeduralen Lebensschutzkonzepten 9. Kapitel: Fazit und Ausblick: Fazit zu Prozeduralisierungen am Anfang und am Ende des strafrechtlichen Lebensschutzes Ausblick de lege ferenda Literatur- und Sachwortverzeichnis
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Prozedurale Lebensschutzkonzepte des Medizinstrafrechts., Julia Ströhlein
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- 2020
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