Wer waren die Langobarden, und wie ist ihre Identität historisch, archäologisch und philologisch zu fassen? Zu dieser Frage vereinigt der Band methodische Überlegungen und exemplarische Studien von etablierten und jüngeren Vertretern verschiedener Disziplinen. Ein Schwerpunkt sind neue Ergebnisse der Archäologie der Langobarden im mittleren Donauraum, wobei sich grundlegende Beiträge, die Überblick über breites Material bieten, mit Vorstellungen von Neufunden und neuen Interpretationen, methodischen Überlegungen und innovativen technologischen Untersuchungen verbinden. Der Abschnitt zu langobardischer Herrschaft und langobardischen Identitäten in Italien enthält vor allem die Arbeiten von Historikern, die danach fragen, wie gesellschaftliche Integration und staatliche Organisation funktionierten. Wie trugen Geschlechterrollen, wie das Mönchtum dazu bei, und was sagt die politisch-geographische Terminologie darüber aus? Der letzte Abschnitt vereinigt Beiträge zu Sprache und Kultur, und zwar aus altnordischer, germanistischer, mittellateinischer, paläographischer und kulturgeschichtlicher Sicht. Erstmals seit Jahrzehnten wird in diesem Band ein breiter Überblick über die internationale Langobardenforschung gegeben, der weit über das bisherige Handbuchwissen hinausweist.
Walter Pohl Libri
Walter Pohl è uno storico austriaco la cui competenza risiede nella storia del periodo delle migrazioni e dell'Alto Medioevo. Pohl si concentra sulle intricate connessioni tra culture e società in tutta Europa durante quest'era di trasformazione. Il suo lavoro approfondisce come migrazioni e interazioni abbiano plasmato i paesaggi politici, sociali e culturali dell'Europa altomedievale. Cerca di illuminare le dinamiche di questi processi e il loro impatto duraturo sulla storia europea.







The Avars
- 666pagine
- 24 ore di lettura
"A comprehensive history of a forgotten empire in the heart of Europe: the Avars, a steppe people that dominated much of Central and Eastern Europe from the 6th to the 8th century CE"--
The transformation of frontiers
- 299pagine
- 11 ore di lettura
The definition and notion of frontiers changed in the process of the transformation of the Roman world. This volume goes beyond topography to explore the meaning and impact of new frontiers as they were establised. It becomes clear that the transformation of frontiers was not a linear process in which the imperial frontiers were abandoned and the means of controlling them declined, but depended on specific circumstances. Four of the contributions deal with the frontiers of the Carolingian Empire in their political and military aspects, as well as in the context of Christian conversion and missions. Three of the contributions discuss Roman frontiers and their perception in late antiquity, demonstrating that they were not simply defence lines, but also a basis for offensive operations, a focus in elaborate exchange networks and a means of internal control. Other papers describe the frontiers of early medieval kingdoms, two of which propose theoretical models, whereas others analyse the construction and the blurring of frontiers between the empire and the kingdoms of the Visigoths, Lombards and Avars.
Strategies of distinction
- 347pagine
- 13 ore di lettura
Between the fourth and the eight century, a number of 'experimental' polities had to create new forms of legitimacy and organisation to overcome a Roman world based on Empire, city and tribe. In the course of time, a new world developed that relied on Christendom, kingdom and people to pull an increased variety of local communities together. Of these three factors, the ethnic one certainly is the most elusive. This volume discusses the process of construction of ethnic identities. What did names, law, language, costume, burial rites, rhetoric, culture, royal representation or ideology mean, and to whom? This is the question that is common to the papers assembled here. Even though they span several centuries, and a geographic area from the Iberian peninsula to the Black Sea steppes, they all deal with the ways how ethnic distinction became a political factor in the post-Roman world.
Eugippius und Severin
Der Autor, der Text und der Heilige
Vom Nutzen des Schreibens
Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter
- 472pagine
- 17 ore di lettura
Lange war der Nutzen des Schreibens für den Schreibenden und seine Gemeinschaft in der Forschung unbedeutend im Vergleich zur Quelle des Geschriebenen. In den letzten Jahrzehnten haben Mediävisten jedoch die Bedeutung des geschriebenen Wortes entdeckt, was zu kontroversen Diskussionen führte. War das Abendland im Mittelalter eine weitgehend mündliche Gesellschaft, in der nur einige Kleriker und Klöster schriftliche Inseln bildeten, oder war der Einfluss des Schreibens umfassender? Schreiben stellte eine erhebliche gesellschaftliche Investition in Arbeit und Rohstoffen dar. Der Band untersucht, in welchen Zusammenhängen solche Investitionen Nutzen brachten, und betrachtet dabei zwei Aspekte: den pragmatischen Gebrauch des Schreibens für handlungsrelevante Informationen sowie die Texte, die Sinn stiften, Bedeutungen produzieren und Identitäten entwerfen. Thematisch und chronologisch gegliedert, untersucht der erste Teil Schriftkultur und soziales Gedächtnis der Franken mit einem Fokus auf historiographische Handschriften. Der zweite Teil behandelt spätmittelalterliches Verwaltungsschriftgut und fürstliche Selbstdarstellung, die den Gebrauch schriftlicher Aufzeichnungen beleuchtet. Drei programmatische Beiträge strukturieren den Band, und der Dialog zwischen internationalen Experten und österreichischen Mediävisten hat neue Perspektiven hervorgebracht, die über die hier versammelten Studien hinaus anregend wirken können.
Integration und Herrschaft
Ethnische Identitäten und soziale Organisation im Frühmittelalter
Der Band untersucht die Integration von Barbaren in der spätrömischen Welt im Kontext der spätantiken und frühmittelalterlichen gesellschaftlichen Integration. Im Fokus stehen der Aufbau neuer Herrschaften im Imperium Romanum und die ethnische Integration, die den römisch-barbarischen Regna ihren Zusammenhalt verleiht. Die Vielfalt der versammelten Arbeiten unterstreicht die Bedeutung des Bandes, da Frühmittelalterforscher aus neun Ländern ein breites Spektrum abdecken, das von weströmisch-fränkischem Europa bis zum byzantinischen und slawischen Osten sowie ins islamische Spanien reicht. Die Forschungsansätze sind ebenso vielfältig, wobei die Wiener Schule der Frühmittelalterforschung entscheidende Impulse liefert. Mehrere Beiträge zeigen, dass die antiken Formen sozialer und politischer Integration im 5. bis 6. Jahrhundert in West- und Osteuropa ähnlich im Wandel waren. Die Identitätsbildung zwischen Fremdwahrnehmung und Selbstdarstellung wird insbesondere anhand der Franken neu interpretiert. Die Rolle der Kirche bei der Integration neuer Gentes und Regna wird differenziert untersucht, und das Verhältnis von Siedlungsvorgängen und ethnischen Prozessen wird aus archäologischer und historischer Sicht problematisiert. Zudem wird die Rolle des Königtums bei Goten, Alemannen und Franken eingehend betrachtet, während die Historiographie kritisch hinterfragt wird. Neue Einsichten zu den kulturellen Grundlagen der ethnischen und soz
Neue Wege der Frühmittelalterforschung
- 467pagine
- 17 ore di lettura
Wien ist heute ein Zentrum der internationalen Frühmittelalterforschung, wo intensiv über Identitäten, die Entwicklung von Völkern und die Transformation der römischen Welt geforscht wird. Herwig Wolfram, Ordinarius für mittelalterliche Geschichte an der Universität Wien, hat mit neuen Ansätzen und Methoden entscheidend zur Entwicklung dieser Disziplin beigetragen. Die Beiträge in diesem Band behandeln zentrale Fragestellungen der Wiener Frühmittelalterforschung, die seit Wolframs Einfluss international rezipiert und weiterentwickelt wurden. Der Fokus hat sich erweitert: von der Ethnogenese zur Identitätsforschung, von karolingerzeitlichem Salzburg und Bayern zu umfassenderen Studien über die Karolingerzeit und ihre Transformation, sowie von der Diplomatik zu einer sozialgeschichtlichen Einbettung der Urkundenforschung. In diesem Band reflektieren Forscher der Wiener Frühmittelalterforschung gemeinsam mit renommierten Gästen über den aktuellen Stand und zukünftige Perspektiven. Auch angrenzende Wissenschaften wie Philologie, Archäologie und Kunstgeschichte werden einbezogen, was die Dynamik der interdisziplinären Frühmittelalterforschung unterstreicht. Insgesamt bietet der Band einen Überblick über zentrale Fragen zur Entstehung des mittelalterlichen Europas zwischen 400 und 1000, insbesondere aus der Perspektive einer grenzüberschreitenden Geschichte Mitteleuropas.
Transformations of Romanness
Early Medieval Regions and Identities
Roman identity is one of the most interesting cases of social identity because in the course of time, it could mean so many different things: for instance, Greek-speaking subjects of the Byzantine empire, inhabitants of the city of Rome, autonomous civic or regional groups, Latin speakers under ‘barbarian’ rule in the West or, increasingly, representatives of the Church of Rome. Eventually, the Christian dimension of Roman identity gained ground. The shifting concepts of Romanness represent a methodological challenge for studies of ethnicity because, depending on its uses, Roman identity may be regarded as ‘ethnic’ in a broad sense, but under most criteria, it is not. Romanness is indeed a test case how an established and prestigious social identity can acquire many different shades of meaning, which we would class as civic, political, imperial, ethnic, cultural, legal, religious, regional or as status groups. This book offers comprehensive overviews of the meaning of Romanness in most (former) Roman provinces, complemented by a number of comparative and thematic studies. A similarly wide-ranging overview has not been available so far.
Können archäologische Funde über vergangene Identitäten Auskunft geben? Der Band thematisiert ein zentrales Problem der historischen Interpretation materieller Überreste: Wie erlauben Grabungsergebnisse Rückschlüsse auf frühere Zugehörigkeiten? Ist eine „Archäologie der Identität“ möglich, und welche methodischen Anforderungen stellt sie? Diese Fragen knüpfen an aktuelle Debatten zur ethnischen Interpretation in der Archäologie an, werden jedoch in einem breiteren Kontext betrachtet. Es geht nicht nur um ethnische Identitäten, sondern auch um soziale, religiöse, kulturelle und Geschlechter-Identitäten. Zudem wird die Auseinandersetzung zwischen archäologisch interessierten Historikern und historisch interpretierenden Archäologen gesucht. Die Rolle von Texten und Überresten wird vergleichend diskutiert. Frühmittelalterliche Texte werden nicht als einfache Spiegel vergangener Verhältnisse betrachtet, sondern als Spuren der ständigen Bemühung um Selbstverortung und Gemeinschaftsbildung. Für welche Funde könnte Ähnliches gelten? Diese grundlegenden Fragen zur Methodik und Erkenntnishorizonten sind für die Erforschung des frühen Mittelalters und der Transformation der römischen Welt besonders relevant. In dieser Zeit sind schriftliche Quellen oft rar, und archäologische Funde können die einzigen Überreste vergangener Geschehnisse darstellen. Auch die politische Gliederung in eine Welt von Völkern in Europa wirft die Frage auf, ob s