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Feindbild Russland

Geschichte einer Dämonisierung

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Hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ist im Westen eine russophobe Grundstimmung zurückgekehrt. Washington und Brüssel erlassen Einreiseverbote gegen Diplomaten, verhängen Sanktionen, sperren Konten und schließen Russland aus internationalen Gremien aus. Sportliche Großereignisse werden boykottiert, und „Russlandversteher“ werden in den eigenen Reihen gemobbt. Ein Stellvertreterkrieg in der Ukraine verstärkt das gegenseitige Misstrauen. Hannes Hofbauer verfolgt die Russophobie bis ins 15. Jahrhundert zurück, als der Zar gegen Nordwesten zog. Der Kampf um wirtschaftliche und (geo)politische Macht wurde ideologisch begleitet: Der Russe galt als asiatisch, ungläubig und schmutzig – Stereotypen, die sich über Jahrhunderte gehalten haben. Dieses Feindbild zieht sich durch die westliche Rezeption Russlands. Aktuell reagiert der Westen empört auf die Politik des Kremls, der unter Wladimir Putin auf Konsolidierung und Selbständigkeit setzt. Die Wegmarken der neuen Feindschaft sind vielfältig: vom NATO-Krieg gegen Jugoslawien (1999) über die Verhaftung des Oligarchen Michail Chodorkowski (2003) und die NATO-Osterweiterung bis zu den „Farbrevolutionen“ und dem Krieg um Abchasien und Südossetien (2008). Diese Ereignisse haben die Kluft im West-Ost-Konflikt vertieft, besonders im Kampf um die Ukraine (2015).

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Feindbild Russland, Hannes Hofbauer

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2016
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